- futterfürdieseele
2. Woche: Rettendes JA
Aktualisiert: 11. März
Wo finde ich Hilfe?
An den Schwellen
von Giannina Wedde
Wir haben die Hände zahllose Male
nach dem Rettenden ausgestreckt,
nach überwältigender Größe
und der Macht, die verheißt,
jeden Widerspruch zu lösen
und alles Schmerzliche zu bezwingen.
Helden und Gottheiten sehnten wir herbei
wie den Vater, der das Kind
dem Dunkel entreißt.
Wie oft aber
sind wir dabei ins Kleinste gefallen,
hinein in die Ohnmacht des Schwachen,
in die Zwecklosigkeit des Schönen,
hinein in die Arglosigkeit des Gegenwärtigen,
das nichts von unseren Kämpfen weiß.
Und fühlten dabei:
Das Rettende ist längst da,
bereit, uns zu bewohnen.
Geduldige Erde, ein Tropfen Licht,
ein winziger Keim, der nach langem Winter
die Erde durchstößt, dem Frühling entgegen.
Ein Moment der Stille, eine tröstende Hand.
Eine aufrichtige Frage und ein geteiltes Mahl.
Ein warmer Blick, der tiefe Einsamkeit durchblüht,
und der gemeinsame Schritt in die Ungewissheit.
Nicht mehr als das. Nur ein Begreifen,
dass jeder Atemzug ein Aufbruch ist
und neue Welten an den Schwellen auf uns warten.
Auch heute, auch in diesem Augenblick.
Entnommen aus:
In winterweißer Stille, S. 115 © Vier-Türme GmbH, Verlag, 2021
23
Jeder Atemzug ein Aufbruch
von Bianca Weinert
Fassungslos sehen wir täglich die Bilder aus der Ukraine
und hören von Leid, Schmerz, Verzweiflung und Tod.
Hilflosigkeit macht sich breit angesichts der Wucht der Gewalt, die geschieht.
Da hilft mir erstmal ein in die Stille gehen und tief durchatmen.
Es helfen viele Gespräche und ein guter Austausch mit lieben Menschen.
Und dann kommt ein klares NO!
Nein zu Krieg und Gewalt.
Nein zu Vertreibung und Flucht.
Nein zum Machtmissbrauch.
Und dann fühlen wir die Schwelle zum JA!
Ja zum Leben.
Ja zum Helfen und Aufnehmen.
Ja zum Miteinander und für das Mitgefühl.
Ja für Hoffnung und Liebe.
Und ich spüre eine unbändige Kraft, die aus dem Glauben kommt und die mich dazu befähigt, Veränderung zu bewirken und auf meinen Nächsten zuzugehen: zu Helfen, Trost zu spenden, Anteil zu nehmen, zuzuhören, Versöhnung zu zulassen. Zu spüren, dass in jedem neuen Atemzug ein Aufbruch steckt und Veränderung zum Besseren möglich ist.
Bibeltext
Matthäus 5, 37-40
Eure Rede sei: Ja ja, nein nein; was darüber hinausgeht, stammt vom Bösen. Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Auge für Auge und Zahn für Zahn. Ich aber sage euch: Leistet dem, der euch etwas Böses antut, keinen Widerstand, sondern wenn dich einer auf die rechte Wange schlägt, dann halt ihm auch die andere hin! Und wenn dich einer vor Gericht bringen will, um dir das Hemd wegzunehmen, dann lass ihm auch den Mantel!
Lied: "Sag' nein!"
Text von Wolfgang Borchert / Musik von Stefan Gwildis
Wolfgang Borchert (*1921- †1947) war ein Schriftsteller. Der Prosatext: "Dann gibt es nur eins!" entstand kurz vor Borcherts Tod und wird vielfach als sein Vermächtnis gewertet.
In Auszügen hat der Liedermacher Stefan Gwildis diesen Text in dem Lied: „ …Sag' Nein!“ vertont. Zu finden auf der CD: "Gwildis liest und singt Borchert" (2021). Diese ist hier zu finden: Stefan Gwildis - Gwildis liest und singt Borchert (bfan.link) und kann direkt am PC oder Smartphone gestreamt werden.
Bildbetrachtung: "The willow witch"
Bild von Susanne Weser. Zu finden bei Instagram unter @wavyweser
Ambivalenz
Text von Maria Moreth
Dunkelheit
Im Hintergrund
Aktionismus
im Vordergrund
Blutrot gespitzt
Ein Stachel in der Haut
Fordernd ängstigend
Drohend wehrend
Angreifend zurückgezogen
Widerspruch in all meinen Muskeln spürend
Weiß ich weder aus noch ein
Zuspruch in all meinen Knochen stärkend
Weiß ich wieder was ich kann
Dunkelheit im Vordergrund
Im Hintergrund Hoffnung und Liebe
In der Gegenwart Gemeinschaft gewahr
Lied: "No!"
von Bukahara
Sag ja
von Maria Moreth
Sag ja,
sag ja zum Leben, immer
der Tod kommt sowieso
irgendwann
du hast es nicht in der Hand.
Sag ja zur Flucht, zum Weglaufen
aus gefährlichen Situationen und
sag ja zur Hilfe,
die dir angeboten wird und
sag ja zum Hilfe geben,
zum Spenden, zum Sammeln und
sag ja zur Gemeinschaft, zum Miteinander,
zum Teilen von Trauer und Tod,
von Angst und Verzweiflung
sag ja.
Sag ja zu Mitgefühl und Trost,
zur Hoffnung, zur Liebe.
Sag ja zum Glauben, daran,
dass das nicht das Ende ist
sag ja.
Sag ja dazu, dein Ego
hintenan zu stellen und dazu,
auf Bequemlichkeiten zu verzichten
sag ja.
Sag ja und halte ein Transparent hoch
für den Frieden in der Welt,
für Eintracht und Einsicht
sag ja.
Sag ja zu deinem Gegenüber,
der Gegenwart und
dem zuversichtlichen Wirken von Wundern
gerade dann,
wenn alles verloren scheint
sag ja.
Sag ja zu dir
zu mir
zu uns und
uns allen
sag ja.
Sag ja auch zu dem, den du Verbrecher nennst.
Sag ja zur Versöhnung und zur Entschuldigung.
Sag ja zur Menschlichkeit.
Zum Mensch
sag ja.
Video: Blühendes Leben
Bienenatmung mit Bianca
@Segen_leben

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Jeden Tag gibt es Stories über Gott und die Welt.
Wir freuen uns auf dich!
Unterstützung für die Ukraine
Der Krieg in der Ukraine macht uns Angst und sprachlos.
Neben dem Gebet um Frieden, müssen wir auch tatkräftig die Menschen vor Ort und die Geflüchteten unterstützen.
Wir möchten aufmerksam machen auf:
Caritas International
Ukraine: Hilfe für die Leidtragenden des Kriegs (caritas-international.de)
Hessen hilft
Hessen hilft Ukraine | innen. hessen.de